1000 km zur Partnerfeuerwehr

Sarah Altmann

Große Entfernung, großer Zusammenhalt

Wie kam es dazu?

Wir, die Jugendfeuerwehr Teublitz, haben uns Mitte Mai auf die Suche nach einer Partnerjugendfeuerwehr gemacht und sind schließlich fündig geworden.

Die Suche einer Partnerfeuerwehr

Die Idee gab es schon lange. Nun wurde die Idee wieder aufgegriffen und sich in der Covid-Pandemie nahmen sich die Ausbilder Zeit, um eine gezielte Suche zu starten. Die erste Anlaufstelle war die Jugendfeuerwehr Bayern. Positive Reaktionen sind auf unsere Anfrage seitens der Jugendfeuerwehr Bayern gekommen. Schließlich nahm alles seinen Lauf.
Auf unsere Anfrage hin meldeten sich unterschiedliche Feuerwehren aus Deutschland sowie aus unserem Nachbarland Österreich. Teilweise sogar über die sozialen Netzwerke.
Auf Instagram fanden wir schließlich die perfekte Partnerjugendfeuerwehr für uns. Die zahlreichen Anfragen von verschiedenen interessanten Jugendfeuerwehren auf unsere Story machten uns die Entscheidung nicht leicht. Die Jugendlichen entschieden sich schließlich einstimmig für die Jugendfeuerwehr List auf Sylt.

Warum?
Das Einsatzgebiet einer Inselfeuerwehr unterscheidet sich naturgemäß komplett von unserem, mit völlig neuen Aufgabenbereichen und uns bisher unbekannten Techniken. Wann bekommt ein bayerischer „Jungfeuerwehrler“ beispielsweise die Gelegenheit, an einer Jugendübung am Strand teilzunehmen? Umgekehrt sind auch wir bereit, unsere neuen Partner aus dem Norden an unserem Feuerwehralltag teilhaben zu lassen. Ziele dieser Partnerschaft sind somit ein kameradschaftlicher Kontakt und lehrreicher Austausch unter den Jugendlichen und uns Ausbildern, über den eigenen Tellerrand hinaus. Geplant sind unter anderem gemeinsame Freizeitaktivitäten und Übungen, um uns immer besser kennenzulernen.

Wir freuen uns auf unvergessliche gemeinsame Erlebnisse, viele neue Erkenntnisse und interessante Gespräche mit unserer Partnerjugendfeuerwehr List.

Jugendfeuerwehr Teublitz stellt sich kurz vor:

Die Jugendfeuerwehr Teublitz besteht derzeit aus 15 Jugendlichen im Alter von 12 bis 18 Jahren sowie fünf Ausbildern.
Jeden Freitag um 18:00 Uhr - 20:00 Uhr findet unsere wöchentlichen Jugendübung statt. In dieser haben unsere Jugendlichen die Möglichkeit, die Grundkenntnisse der Brandbekämpfung, Fahrzeug-, Geräte- und Schlauchkunde zu erlernen. Weitere Ausbildungsinhalte sind u. a. Erste Hilfe, technische Hilfeleistung und Knotenkunde. Das ganze geschieht gemäß unseres Ausbildungskonzeptes. Dieses wurde im Jahr 2017 entwickelt und ist optimal auf den Übungsbetrieb unserer Jugendfeuerwehr abgestimmt.

Bei zahlreichen Abzeichen wie dem jährlichen Wissenstest können die Jugendlichen ihr Können unter Beweis stellen. Um das erlernte Wissen nicht nur in der eigenen Feuerwehr anwenden zu können, werden oft größere Übungen mit anderen Feuerwehren aus dem Städtedreieck angesetzt. Doch nicht nur feuerwehrtechnisches Wissen ist gefragt. Großen Wert legen wir auf Teamgeist und Kameradschaft, weshalb wir viel in unserer Freizeit gemeinsam unternehmen, wie z. B. die Teilnahme am jährlichen Kreisjugendzeltlager der Jugendfeuerwehr Landkreis Schwandorf, das Halloween bowlen, gemeinsame Radtouren usw...

 

Jugendfeuerwehr List stellt sich kurz vor:

Die Jugendfeuerwehr List auf Sylt beherbergt zur Zeit 12 Jugendliche im Alter zwischen 11 und 17 Jahren.

Vier Mädchen sind dabei, dies ist keine Seltenheit, da dies von Anfang an gewünscht war. "Der Alltag in der Jugendfeuerwehr besteht aus einer gesunden Mischung aus Ausbildung, Sport und Spaß“ weiß die Jugendwartin Iris Ramm zu berichten. Sie selbst ist in der Lister Wehr, seitdem sie 12 Jahre ist. „Also gefühlt das ganze Leben“.

Da der Dienst natürlich auch hier im letzten Jahr ruhte, überlegte man sich, wie man die Jugendfeuerwehr nach der Pandemie neu aufstellen wollte. Neue Anreize sollten geschaffen werden, den Horizont mal erweitern. Und wie geht das besser, als mit einer Partnerschaft mit einer Jugendfeuerwehr, die völlig anders ist? Da kam der Aufruf der Jugendfeuerwehr Teublitz gerade Recht, 950 km weit weg in Bayern. „Unseren Kids wollen wir etwas Neues zeigen“ berichtet Iris Ramm „ eine Wehr mit komplett anderen Schwerpunkten, eine Landschaft, die viele noch nicht gesehen haben und selbst die Sprache fühlt sich für uns anders an. Das gab schon beim ersten Kennenlernen via Videokonferenz einige lustige Momente.“ Da die Chemie passt, ist nun gegenseitig beschlossen worden, die Partnerschaft in Angriff zu nehmen, die Planungen für ein wirkliches Treffen laufen.

Text: Clara Reitenberger, Iris Remm und Steffen Mroß

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