Delegiertenversammlung Jugendfeuerwehr Bayern

Sarah Altmann
Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf konnte mit sehr positiven Zahlen zur Mitgliederentwicklung erfreuen. Bild: Gerhard Bauer
Johann Eitzenberg, Vorsitzender des Landesfeuerwehrverbands Bayern e.V.
Sieben überaus verdiente Personen wurden mit der Ehrennadel der JF Bayern in Gold ausgezeichnet. Bild: Gerhard Bauer
Ehrung der Wertungsrichter mit dem Bewerterabzeichen und der Kampf- und Schiedsrichterspange
Das neue Ehrenmitglied der Jugendfeuerwehr Bayern, Stefan Steger und der Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf. Bild: Gerhard Bauer

Zur 20. Delegiertenversammlung hat die Jugendfeuerwehr Bayern am 9. Juni 2023 alle Kreis- und Stadtjugendwartinnen und -warte in den Landkreis Erding eingeladen. Der Landesjugendfeuerwehrwart Heinrich Scharf begrüßte neben 110 Stimmberechtigten (von 121 möglichen) auch den Vorsitzenden des Landesfeuerwehrverbands Bayern, Johann Eitzenberger, den 1. Vorsitzenden des Bezirksfeuerwehrverbands Oberbayern, Dr. Rüdiger Sobotta, sowie aus der Politik den stellvertretenden Landrat des Landkreises Erding Franz Hofstetter und die 2. Bürgermeisterin von Erding, Petra Bauernfeind.

Die Jugendfeuerwehr Bayern hat unter anderem erreicht, dass 2023 endlich wieder die Zahl der Jugendwartlehrgänge an den Staatlichen Feuerwehrschulen gestiegen ist. Nach 15 oder 16 in den Vorjahren werden 2023 25 Lehrgänge angeboten, gleichmäßig auf die drei Schulen in Geretsried, Regensburg und Würzburg verteilt. Damit ist zwar das Ziel, allen Jugendwarten und ihren Stellvertretern einen solchen Kursplatz anbieten zu können, noch nicht erreicht, aber es ist definitiv ein sehr guter Start in die richtige Richtung.

Ebenfalls ein Erfolg der JF Bayern sind die Online-Austauschrunden „Dazwischengefunkt“, wo Jugendwarte, Betreuer Kinderfeuerwehr und Kreisjugendwarte via Teams diskutieren, sich weiterbilden, Fragen stellen und fachsimpeln können. Mittlerweile haben schon 16 dieser Online-Runden stattgefunden.

Besonders verfolgt wurden natürlich die Statistiken für das vergangene Jahr. Tatsächlich konnte die Jugendfeuerwehr Bayern einen neuen Rekord verkünden bei den Mitgliederzahlen. Mit 49122 Personen wurde der Vor-Corona-Stand von 2019 nur ganz knapp übertroffen. Angesichts der vielen Probleme während der letzten beiden Jahre, Mitglieder zu gewinnen und zu halten, kann diese Zahl nicht anders als ein großer Erfolg der Jugendwartinnen und -warte in den Feuerwehren Bayerns gewertet werden.

Seit Jahren ist die Geschlechterverteilung in den Jugendfeuerwehren deutlich besser als in der „richtigen“ Feuerwehr: Während sich die meisten Einsatzabteilungen zwischen 0 und 15 Prozent Frauenanteil bewegen, haben die Jugendfeuerwehren in Bayern einen Frauen- bzw. Mädchenanteil von 31 Prozent. Leider schaffen es die Feuerwehren noch nicht, dass alle weiblichen Mitglieder der Jugendfeuerwehren spätestens zur Volljährigkeit dann auch in die Einsatzabteilungen wechseln: Warum sich nur knapp 20 Prozent für die Feuerwehr so begeistern, dass sie dann auch zu Einsätzen ausrücken wollen, wird momentan mit Unterstützung des Bayerischen Innenministeriums untersucht.

Eine absolute Erfolgsgeschichte sind die Kinderfeuerwehren in Bayern: Im Jahr 2022 waren 1116 Kinderfeuerwehren registriert. Das ist ein Zuwachs von 32 Prozent! Die Mitgliederzahlen stiegen noch deutlicher: Die 18932 feuerwehrbegeisterten Kinder zwischen 6 und 11 Jahren sind ein Zuwachs von 51 Prozent – in einem Jahr! Bemerkenswerterweise ist der Mädchenanteil in den Kinderfeuerwehren noch größer: Wir sind zuversichtlich, dass die Zahl von 38 Prozent Mädchen mittelfristig auch auf die Jugendfeuerwehren und die Einsatzabteilungen durchschlägt.

Überaus interessant ist hier ein Dringlichkeitsantrag zur Sitzung aus dem Regierungsbezirk Schwaben: Es soll geprüft werden, was die Jugendfeuerwehren, die Kreis- und Stadtjugendfeuerwehren und die Bezirksjugendfeuerwehren halten von einer Senkung der Altersschwelle für die Jugendfeuerwehr. In vielen Kinderfeuerwehren wurde bereits gemerkt, dass der Nachwuchs ab 10 darauf brennt, in die „richtige“ Jugendfeuerwehr zu wechseln. Eine solche Regelung kann nur durch das Bayerische Feuerwehrgesetz getroffen werden, aber bis zur nächsten Überarbeitung des BayFwG in etwa zwei Jahren möchte die JF Bayern ein Stimmungsbild erhalten. Alle, die in den Kinder- und Jugendfeuerwehren beteiligt sind, sollen sich hier mit ihrer Meinung einbringen können.

Abschließend wurden verdiente Mitarbeiter der Jugendfeuerwehr für ihr Engagement mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehr Bayern in Gold ausgezeichnet: Manuel Pöhmerer (Rosenheim, Oberbayern), Josef Stocker (Landshut, Niederbayern), Alexander Beier (Cham, Oberpfalz), Alexander Ohme (Bamberg, Oberfranken), Matthias Hiltner (Roth, Mittelfranken), Horst Klopf (Schweinfurt, Unterfranken) und Wolfgang Bauer (Memmingen, Schwaben). Zum Ehrenmitglied der JF Bayern ernannt wurde Stefan Steger, der langjähriger Bezirksjugendfeuerwehrwart in Oberfranken war.

Für ihre langjährige Arbeit erhielten das „Bewerterabzeichen“ in Silber Alexander Beier, Thorsten Brunner, Florian Ferdinand und Jochen Neubauer. In Gold wurde es verliehen an Johann Bornschlegel. Mit der „Schiedsrichter- und Kampfrichterspange“ in Silber ausgezeichnet wurden Dieter Höfer und Petra Schulte, mit der SKS in Bronze Josef Eineder, Klaus Kippes, Jürgen Kohl, Jochen Neubauer, Josef Pretzl, Herbert Rüger und Johann Scheungrab.

Abgeschlossen wurde die Delegiertenversammlung durch eine Vorstellung des Deutschen Jugendfeuerwehrtages in Burglengenfeld, der von 1. bis 3. September 2023 stattfinden soll.

Bericht: Gerhard Bauer

Bild: Gerhard Bauer und Florian Altmann (Jugendfeuerwehr Bayern)

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