Internationale Gemeinschaft erleben

Was ist eigentlich CTIF?
Hinter der Abkürzung „CTIF“ verbirgt sich das Comité Technique International de prévention et d’extinction du Feu – also das Internationale Technische Komitee für vorbeugenden Brandschutz und Feuerlöschwesen. Dieser Zusammenschluss wurde bereits 1900 gegründet und vereint Feuerwehr- und Zivilschutzorganisationen aus der ganzen Welt. Ein wichtiges Ziel: der internationale Austausch, insbesondere auch unter Jugendlichen. Dafür wurde der Internationale Jugendfeuerwehrwettbewerb ins Leben gerufen – ein Wettbewerb, der nicht nur technisches Können, sondern auch Teamgeist, Präzision und sportliches Geschick verlangt. In verschiedenen Disziplinen messen sich Jugendfeuerwehrgruppen aus ganz Europa und darüber hinaus – und das auf hohem Niveau!

Freyung-Grafenau – engagiert, erfahren, strukturiert
In diesem Jahr hat die Kreisjugendfeuerwehr Freyung-Grafenau die Ehre, den Landesentscheid Bayern vom 19.-21. Juni 2025 im CTIF auszurichten – und das mit einer beeindruckenden Basis: Im Landkreis gibt es derzeit 88 Jugendfeuerwehren und rund 684 Jugendliche, die von über 200 engagierten Jugendwarten betreut werden. Auch im Bereich der Kinderfeuerwehren ist Freyung-Grafenau stark unterwegs: 710 Kinder in aktuell 45 Kinderfeuerwehren (bis Jahresende wohl 50) und 150 Betreuerinnen und Betreuer engagieren sich hier mit viel Herzblut.

Ein echtes Alleinstellungsmerkmal ist die Struktur innerhalb des Landkreises: Die Einführung von Jugendwartsprechern in den einzelnen KBM-Bereichen schafft eine wertvolle Zwischenebene, die Kommunikation und Organisation deutlich erleichtert – ein Modell, das derzeit auch auf die Kinderfeuerwehren übertragen wird. Darüber hinaus arbeiten engagierte Jugendwarte in spezialisierten Arbeitsgruppen – etwa zu den Themen „Ausbildung“, „Abzeichen & Wettbewerb“ oder auch zur Umsetzung eines praxisnahen Teils beim Wissenstest, der das theoretische Wissen sinnvoll ergänzt.

Internationales Engagement mit Tradition
Die Kreisjugendfeuerwehr Freyung-Grafenau ist im internationalen Wettbewerb längst keine Unbekannte mehr. Schon seit vielen Jahren nehmen Jugendgruppen aus dem Landkreis erfolgreich an CTIF-Wettbewerben teil. So erreichte beispielsweise die Jugendfeuerwehr Rehberg beim Landesentscheid 2023 in Altenerding einen hervorragenden 11. Platz, die Jugendfeuerwehr Haidmühle folgte auf Platz 23. Auch bei österreichischen Abnahmen ist der Landkreis regelmäßig vertreten – der internationale Gedanke wird also aktiv gelebt.

Ein Landkreis als Gastgeber – mit Herz und Einsatz
Die Vorbereitungen für den Landesentscheid laufen derzeit auf Hochtouren. Derzeit wird intensiv am Rahmenprogramm gearbeitet, das bereits am Donnerstagabend startet. Neben der Blaulichtmeile am Freitag – mit Beteiligung zahlreicher regionaler Unternehmen und Hilfsorganisationen – ist am Abend eine Party mit Liveband geplant, die für Stimmung sorgen wird. Besonders erfreulich: Auch die nicht teilnehmenden Jugendfeuerwehren wurden herzlich eingeladen, die Veranstaltung als Gäste zu besuchen und mitzufeiern. Hinzu kommt am Freitagabend auch die diesjährige Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr Bayern. Hierzu wurden alle Kreis- und Stadtjugendfeuerwehrwarte, sowie der Landesjugendfeuerwehrausschuss eingeladen.

Die Organisation von Unterbringung und Versorgung ist bei einer Veranstaltung dieser Größenordnung eine besondere Herausforderung. Die örtlichen Feuerwehren und weiteren Hilfsorganisationen (unter anderem Bayerisches Rotes Kreuz und Malteser Hilfsdienst) leisten hier wertvolle Unterstützung, insbesondere bei der Verpflegung der Teilnehmer und Besucher in der FreyArena. Auch die Einteilung und Logistik vor Ort wird im Team gestemmt – federführend durch die unterstützenden Kreisbrandmeister, gemeinsam mit den Jugendwarten.

Die große Herausforderung, für die bayerischen Jugendgruppen ein guter Gastgeber zu sein, fordert natürlich. Das enge Miteinander fördert aber auch den Zusammenhalt und das nicht nur bei den Feuerwehren, sondern organisationsübergreifend. "Gemeinsam sind wir stark!" ist ein Satz, der immer wieder fällt.

Übrigens: Die beiden erstplatzierten Mannschaften qualifizieren sich für den Bundesentscheid im September in Andernach (Rheinland-Pfalz).

In Freyung-Grafenau zeigt sich erneut, wie viel möglich ist, wenn Engagement auf gute Strukturen und gelebte Kameradschaft trifft. Die Spannung steigt – nicht nur auf die Anmeldungen, sondern auch auf ein unvergessliches CTIF-Erlebnis im Bayerischen Wald.

Bilder: Kreisfeuerwehrverband Freyung-Grafenau